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Leitfaden Mitarbeiterbefragung


Ziele festlegen

Dieser Schritt ist mit der wichtigste bei der Planung einer Mitarbeiterumfrage. Es muss geklärt werden, welchem Zweck die Befragung der Mitarbeiter dienen soll und welche Erwartungen an die Ergebnisse der Umfrage gestellt werden. Dies hängt vor allem von den aktuellen Bedürfnissen eines Unternehmens ab und dem Beitrag, den eine Mitabeiterbefragung dabei liefern kann. Es besteht oft die Gefahr, ein zu umfassendes Ziel zu wählen, welches dann die praktische Durchführung der Umfrage schwierig macht. Es ist wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, welche aktuellen Fragen des Unternehmens mit der Mitarbeiterbefragung beantwortet werden sollen.

Welche Ziele Sinn machen, hängt mit der momentanen Situation eines Unternehmens zusammen. Sind z.B. umfangreiche Veränderungen geplant, kann es Sinn machen die Einschätzung der Mitarbeiter zum Status quo zu erfragen, oder aber ihre Erwartungen an die Zukunft. Die Festlegung der Ziele bestimmt auch die inhaltliche Gestaltung der Umfrage.

Beispiel:
Die Geschäftsleitung des Unternehmens A hält die Stimmung im Unternehmen für schlecht. Es wird vermutet, dass die Mitarbeiter unzufrieden sind, was sich auf die Leistung der Mitarbeiter auswirkt. Es soll nun eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erfassen.
Dazu werden folgende Ziele festgelegt:

  • Aufdecken von Quellen für Unzufriedenheit und Konflikte
  • Messen von Commitment / Identifikation mit dem Unternehmen und Vertrauen
  • Aufzeigen von Spannungen

Im Anschluss sollen aus den erhobenen Daten Maßnahmen abgeleitet werden, die der Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit dienen. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu evaluieren soll in einem Jahr erneut eine Befragung durchgeführt werden.


 Die Ziele sollten detailliert und konkret, am besten schriftlich, festgehalten werden. Nur so ist später eine Erfolgskontrolle möglich. 


Ein wichtiger Punkt, der berücksichtigt werden sollte, ist die Abschätzung von Kosten und Nutzen der einzelnen Zielsetzungen. Kann ein bestehendes Ziel nur mit erheblichen Kosten erreicht werden, sollte man überlegen, ob das Ziel sinnvoll bzw. wichtig genug ist, um in die Befragung aufgenommen zu werden.


Konzeption einer Mitarbeiterbefragung

Steht das Ziel fest und ist schriftlich fixiert, sollte eine Planungsgruppe oder ein Projektteam gebildet werden, dessen Auftrag lautet: „Planung und Durchführung einer Mitarbeiterbefragung mit dem Ziel XY“. Zunächst müssen nun Inhalte, Umfang, Ablauf, Methode und Teilnehmerkreis der Mitarbeiterumfrage festgelegt werden. Diese Bereiche sollten in Abhängigkeit voneinander besprochen werden, da sie schwer zu trennen sind. Um eine übersichtliche Darstellung zu ermöglichen werden die einzelnen Bereiche im Folgenden getrennt voneinander erläutert.

 Bereits an dieser Stelle sollte die Festlegung erfolgen, wem im Rahmen des Reportings welche Ergebnisse der Befragung zur Verfügung gestellt werden. 

Inhalte
Die Inhalte der Befragung leiten sich im Wesentlichen aus den Zielen ab. Wobei es Inhalte gibt die grundsätzlich erfasst werden sollten  und andere Inhalte die sich für eine Mitarbeiterbefragung nicht eignen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten passende Inhalte zu generieren.
Man kann…

  • aus bereits bestehenden Fragebögen übergeordnete Themengebiete oder komplette Fragen übernehmen. Dies können Fragebögen sein, die schon im Unternehmen vorhanden sind oder aber solche, die in der Fachliteratur publiziert werden. Außerdem gibt es Standardfragebögen wie z.B. den Fragebogen zur Arbeitsanalyse (FAA) oder das Instrument zur stressbezogenen Tätigkeitsanalyse (ISTA), aus denen man sich Anregungen holen kann.
    Bei Übernahme von Fragen in den eigenen Fragebogen sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
     a) Man sollte niemals eine Frage übernehmen ohne darüber nachzudenken, welchen Zweck man mit ihr verfolgen möchte.
    b) Ggf. müssen Lizenzen von den Standardfragebögen erworben bzw. die Verwendung mit den Autoren geklärt werden 
  • in der Fachliteratur zu dem interessierenden Zielgebiet zu recherchieren, um verwandte Themengebiete zu finden oder theoretische Zusammenhänge aufzudecken.
  • mit Mitarbeitern und Führungskräften diskutieren, welche weiteren Themengebiete für die Erreichung des Zieles der Mitarbeiterbefragung sinnvoll sein können. Allerdings sollte man hier wie bei den anderen Möglichkeiten auch darauf achten, dass nur solche Themenfelder abgefragt werden, die auch zur Zielerreichung notwendig und sinnvoll sind.

Häufig verwendete Themengebiete sind z.B.:

  • Fragen zur Tätigkeit bzw. Arbeitsorganisation
  • Fragen zu den Arbeitsbedingungenragen zu Entgelt und Sozialleistungen
  • Fragen zu Kommunikation und Information
  • Fragen zur Zusammenarbeit mit anderen
  • Fragen zu Verbesserungsvorschlägen
  • Fragen zu Produkten, Ideen, Innovationen
  • Fragen zu Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten
  • Fragen zum Verhalten des Vorgesetzten
  • Fragen zum Unternehmen allgemein
  • Fragen zur Identifikation mit dem Unternehmen
  • Fragen zu Kundenbeziehungen
  • Fragen zur Arbeitszufriedenheit
  • Demographische Fragen

Fragen zu den Arbeitsbedingungen und zu Entgelt sollten meist enthalten sein, da die Mitarbeiter dies erwarten, außer es handelt sich um eine sehr spezielle und konkrete Zielstellung, für die diese Fragen nicht relevant sind.

Fragen zur Persönlichkeit der Mitarbeiter sind für eine Mitarbeiterbefragung nicht geeignet. Auch andere heikle Themen wie z.B. zur Arbeitsplatzsicherheit sollten nur gestellt werden, wenn sie unbedingt notwendig sind. Hierbei ist es dann wichtig schon im Fragetext zu erläutern, warum man diese Frage stellt.

Ein wichtiges Merkmal für die Qualität von Inhalten ist, ob sich der Sachverhalt um den es geht ändern lässt. Falls es sich um Themen handelt, die sich nicht verändern lassen macht es keinen Sinn diese abzufragen. Zudem führen solche Fragen auch zu Unzufriedenheit, weil sie die Erwartung wecken, es würde sich etwas ändern, die dann nicht befriedigt werden kann.

Umfang der Befragung

 Der Umfang der Befragung hängt wiederum von den Zielen ab. Ist es das Ziel ein umfassendes Bild über die Stimmung im Unternehmen zu erhalten muss man mehr Fragen stellen, als wenn es nur um die Bewertung des Weiterbildungsbedarfs geht. Insgesamt sollte man aber immer darauf achten, den Fragebogen so kurz wie möglich zu gestalten, um den Aufwand für die Teilnehmer gering zu halten und dadurch die Akzeptanz des Fragebogens zu erhöhen  

Ablauf und zeitlicher Rahmen
Inhalte, Umfang und die Akzeptanz des Fragebogens werden durch die zur Verfügung stehende Zeit beeinflusst. Es sollte daher rechtzeitig geklärt werden, wie viel Zeit dem Teilnehmer für die Befragung zur Verfügung steht bzw. für diesen zumutbar ist. Außerdem ist der Zeitpunkt der Befragung wichtig.

 Dabei gilt, dass Urlaubszeiten weiträumig gemieden werden sollten. Gleiches trifft auch für Zeiträume zu, die für die Zielgruppe erfahrungsgemäß besonders arbeitsreich sind.  

Der benötigte Zeitraum hängt zudem von der Befragungsmethode ab. So müssen bei einer postalischen Umfrage z.B. Postlaufzeiten beachtet werden.

Teilnehmerkreis / Auswahl der Zielgruppe 
Der Teilnehmerkreis hängt vor allem von der Zielsetzung der Befragung ab, aber auch von der Größe und Struktur des Unternehmens. Bei einer Fragestellung die alle Mitarbeiter betrifft sollte, wann immer möglich, eine Vollbefragung, d.h. eine Befragung aller Mitarbeiter erfolgen. Ist dies aus organisatorischen Gründen nicht möglich, sollte man eine zufällige Stichprobe untersuchen.

 Dabei ist es wichtig, dass diese Stichprobe wirklich zufällig und damit repräsentativ für das gesamte Unternehmen ist und nicht einzelne Mitarbeitergruppen systematisch ausschließt. 

Methode
Bei einer Mitarbeiterumfrage wird meist ein Fragebogen verwendet. Man muss dann nur noch entscheiden, in welcher Form dieser Fragebogen den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden soll. Grundsätzlich kann man dabei Onlinebefragungen und Papier-Bleistift Befragungen unterscheiden.

  • Bei den Papier-Bleistift Fragebögen gibt es die Möglichkeit diese postalisch zu versenden oder eine Art Wahllokal einzurichten, in dem die Mitarbeiter die Fragebögen bekommen, ausfüllen und direkt abgeben können. Bei der Entscheidung sollte man die örtlichen Gegebenheiten, die technische Ausstattung der Mitarbeiter sowie Fragen der Anonymität beachten.
  • Eine Onlinemitarbeiterumfrage löst vor allem das Problem der Anonymität sehr gut, zudem spielen der Standort und die Arbeitszeit der Mitarbeiter keine Rolle. Auch die Porto- und Versandkosten, die bei einer postalischen Befragung entstehen entfallen. Allerdings sollte man sicherstellen, dass alle Teilnehmer die technischen Möglichkeiten haben auf den Onlinefragebogen zuzugreifen.

Haben nicht alle Teilnehmer die technischen Möglichkeiten auf den Onlinefragebogen zuzugreifen kann eine Mischung aus online und postalischer Umfrage Sinn machen. Dabei können dann Mitarbeiter mit Computerzugang einen Online Fragebogen bekommen, während Mitarbeiter ohne Computer eine Papierversion zugestellt bekommen. Eine Zusammenführung der Daten für die Auswertung der Mitarbeiterumfrage ist ohne Probleme möglich und kann von 2ask angeboten werden. Die Datenerfassung kann ebenfalls von 2ask übernommen werden


Tipps / Hilfe bei der Erstellung eines Fragebogens

 Oberstes Gebot, damit eine Befragung ein Erfolg wird, ist ein sehr gewissenhaftes Vorgehen, denn eine bloße Aneinanderreihung von Fragen ergibt noch keinen guten Fragebogen. 


Marketing für eine Mitarbeiterbefragung

Das Marketing für eine Mitarbeiterbefragung kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden:


Marketing in der Planungsphase

Diese erste Phase kann bereits beginnen, sobald die grobe Planung steht und parallel zur Fragebogenerstellung laufen.

 Sobald feststeht, dass und zu welchem Thema die Befragung stattfinden wird, d.h. so früh wie möglich, sollten die Mitarbeiter, am besten von der Geschäftsleitung, darüber informiert werden.

 Im Entwurf eines Logos oder eines Mottos für die Mitarbeiterbefragung besteht eine Möglichkeit, vor allem bei größeren Projekten, bei den Mitarbeitern für die Befragung zu werben.

Bei der ersten Information sollte man auf die Ziele der Mitarbeiterumfrage sowie den groben Zeitplan eingehen, ausführliche Details sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht nötig. Allerdings sollte man den Beschäftigten mitteilen, wann und durch wen weitere Informationen folgen.

 Eine nette Geste ist es, falls möglich, jedem Mitarbeiter persönlich einen entsprechenden Infobrief zukommen zu lassen, z.B. über Hauspost oder E-Mail.



Marketing in der Vorlaufphase

In der zweiten Phase, einige Zeit vor der tatsächlichen Durchführung, sollte eine größere Informations- und Motivationskampagne gestartet werden.
Es empfiehlt sich dabei mit möglichst vielen verfügbaren Medien wie Mitarbeiterzeitung, Intranet, Schwarze Bretter usw. zu arbeiten.

 Wichtig und hilfreich sind Gespräche der Vorgesetzten mit ihren Mitarbeitern über die Umfrage. Die Mitarbeiter werden dabei über die genauen Ziele, den Nutzen, die Methode sowie den Zeitplan und den Ablauf der Befragung informiert.

 Zudem sollte hier das Thema Datenschutz und Anonymität Beachtung finden. Eine offene, aber kurze und präzise Darstellung der Maßnahmen, die getroffen werden, ist angesagt.

 Dabei sollte der Nutzen für die Mitarbeiter und die Wichtigkeit der Teilnahme aller (oder möglichst vieler) Mitarbeiter erläutert werden.
ACHTUNG: Durch Übertreibungen an dieser Stelle können Erwartungen geweckt werden, die man später nicht erfüllen kann.

In dieser Phase sollten auch wichtige Personen im Unternehmen (z.B. Geschäftsleitung, Mitglieder des Betriebsrats) ihre Unterstützung für die Mitarbeiterbefragung ausdrücken.

 Im Rahmen einer Motivationskampagne können die Personen (z.B. Kollegen und Externe) vorgestellt werden, die an der Organisation der Befragung beteiligt sind. Eine weitere wichtige Quelle zur Steigerung der Teilnahmebereitschaft sind Meinungen von Mitarbeitern und Kollegen zur bevorstehenden Mitarbeiterbefragung. Man kann z.B. Statements mit Foto von Mitarbeitern unterschiedlichster Abteilungen veröffentlichen. Darunter können sich ruhig auch skeptische Meinungen befinden.



Marketing vor der Durchführungsphase

In der dritten Phase, direkt vor der Befragung, müssen die Mitarbeiter detailliert darüber informiert werden, wie, wann und wo jeder Einzelne teilnehmen kann.

 Auch ist es wichtig, dass durch die Führungsebene nochmals die Wichtigkeit der Teilnahme bekräftigt wird, und das Ziel ausgegeben wird, eine Rücklaufquote von 100% zu erreichen.


Begleitschreiben / Einladungs-E-Mail

Nun ist es an der Zeit, den Teilnehmern den Fragebogen zur Verfügung zu stellen, indem man ihnen den Fragebogen, eventuell mit Zugangsdaten, zusendet. Eine große Bedeutung kommt dem Begleitschreiben für den Fragebogen zu, unabhängig davon, ob es per Brief oder per Email versendet wird. Das Begleitschreiben sollte dabei folgendes beinhalten:

  • Persönliche Ansprache des Teilnehmers
  • Informationen über Ziele und Nutzen der Umfrage
  • Ansprechpartner für inhaltliche und technische Frage inklusive Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Hinweis darauf, wie die Teilnahme erfolgt
    bei Papier-Bleistift-Fragebögen: an wen der ausgefüllte Fragebogen zurückgeschickt werden soll.
  • Ausfüllinstruktionen
    Worauf ist beim Ausfüllen der Umfrage zu achten?
  • Hinweis darauf, wie die Anonymität gewahrt wird
  • Hinweis auf Freiwilligkeit der Teilnahme
  • Hinweis auf den Einsendeschluss
  • Hinweis, was mit dem Fragebogen passiert, nachdem er ausgefüllt ist
  • Dank für die Teilnahme

 Eine ansprechende optische Gestaltung ist dabei genauso wichtig wie die Inhalte. Je nach Zweck und Methode der Umfrage, sowie der Zielgruppe können Sie hierbei ruhig auch ungewöhnliche Wege gehen um Aufmerksamkeit zu erzeugen. 

 Achten Sie aber darauf, dass die Umfrage klar von Werbeschreiben unterschieden werden kann, damit nicht die Gefahr besteht, dass Ihr Anliegen gar nicht gelesen wird. 

Nachdem ca. die Hälfte der Zeit bis zur Abgabe verstrichen ist, sollte noch einmal eine Erinnerung zur Teilnahme verschickt werden. Je nach technischen Möglichkeiten an alle (bei Papier-Bleistift-Fragebögen eventuell nochmals mit Fragebogen) oder nur an diejenigen Teilnehmer, die noch nicht an der Umfrage teilgenommen haben. Bei 2ask ist es durch die Verwendung von Zugangscodes möglich, auch bei anonymen Umfragen nur die Teilnehmer zu erinnern, die noch nicht teilgenommen haben.
Es kann auch hilfreich sein, über den Rücklauf zu informieren, eventuell nach Abteilungen aufgeschlüsselt, um einen Wettbewerb zu stimulieren.


Auswertung der Mitarbeiterbefragung

Es ist schwierig, für die Auswertung der Daten generelle Aussagen zu machen, weil die Auswertung in hohem Maße von der Art der Fragen und dem gewählten Antwortformat abhängt. Bei den meisten Fragetypen lassen sich jedoch zumindest Mittelwerte und die Verteilung der Antworten über die verschiedenen Antwortkategorien hinweg (Standardabweichung bzw. Varianz) berechnen.
Oft können einzelne Items zu übergeordneten Themengebieten zusammengefasst werden

 Es ist sinnvoll, neben der Gesamtauswertung für alle Teilnehmer einzelnen Gruppen Teilauswertungen zur Verfügung zu stellen. Dabei kann man Quervergleiche und horizontale Vergleiche anstellen. 

Bei horizontalen Vergleichen wird das Ergebnis einer Teilgruppe z.B. eines Teams oder einer Abteilung mit dem Gesamtergebnis und/oder der übergeordneten Organisationseinheit verglichen. Dieses Ergebnis steht nur den Teilnehmern aus dieser Teilgruppe und deren Vorgesetzten zur Verfügung. Dabei ist zu beachten, dass Teilgruppenauswertungen nur durchgeführt werden können, wenn im Fragebogen Daten abgefragt wurden, die es möglich machen, einzelne Personen Gruppen zuzuordnen.

 Bei solchen Teilgruppenauswertungen muss man darauf achten, dass dadurch nicht die Anonymität Einzelner verletzt wird. Daher dürfen nur Gruppen einzeln ausgewiesen werden, die nicht zu klein sind. 

Bei den Mindestgrößen für diese Gruppen sind auch die derzeitigen gesetzlichen Regelungen zu beachten. Zudem dürfen Daten, die sich direkt auf die Bewertung eines Vorgesetzten beziehen, in solchen Auswertungen nicht auftauchen, weil sonst Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind. Wurde z.B. gefragt „Wie zufrieden sind Sie mit dem Führungsstil im Unternehmen?“ ist eine Auswertung zulässig, lautet die Frage jedoch „Wie zufrieden sind Sie mit dem Führungsstil Ihres direkten Vorgesetzten?“ darf keine Auswertung erfolgen, weil auch aus dem Mittelwert aller Gruppenmitglieder noch ersichtlich ist, wer hier bewertet wird.

 Bei Quervergleichen werden einzelne Gruppen auf einer Ebene miteinander verglichen. Da diese Daten sehr sensibel sind, erhalten diese Auswertung nur Vorgesetzte, die für alle diese Gruppen zuständig sind. 

Neben diesen Daten ist für die Bewertung einer Mitarbeiterumfrage auch die Rücklaufquote, also der Anteil derjenigen, die den Fragebogen tatsächlich ausgefüllt haben, wichtig. Außerdem sollte immer auch eine Beschreibung der Teilnehmer anhand demographischer Daten wie Geschlechterverteilung oder Altersstruktur erfolgen, allerdings gilt auch hier, dass nie so weit differenziert werden darf, dass Einzelne erkennbar sind.


Veröffentlichung der Ergebnisse (Reporting)

Die Veröffentlichung der Ergebnisse sollte kaskadenartig von oben nach unten erfolgen, d.h. zunächst wird die Geschäftsleitung informiert, dann die verschiedenen Führungsebenen und anschließend alle Mitarbeiter.

Der einzelne Mitarbeiter kann über verschiedene Medien und Modi informiert werden:

  • Schriftlich, z.B. mit einem Faltblatt, in dem die Ergebnisse dargestellt sind
  • Face-to-face, z.B. durch den direkten Vorgesetzten oder im Rahmen einer “Info-Session?
  • Elektronisch, z.B. über Artikel oder Präsentationen im Intranet

 Oft ist es sinnvoll dabei einen Mix zu wählen: Zunächst erfolgt als allgemeine Erstmitteilung eine schriftliche Information, z.B. per E-Mail oder Faltblatt. Anschließend erfolgt eine „Info-Session“, in denen „speziellere“ Ergebnisse (z.B. die des Geschäftsbereichs)  von einem neutralen Experten präsentiert werden. Die speziellen Ergebnisse Ihrer eigenen Gruppe erfahren die Mitarbeiter dann von Ihrem direkten Vorgesetzten im Rahmen der Regelkommunikation. 

Dabei sollte man beachten, dass die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung sensible Daten sind. Jeder Mitarbeiter sollte daher nur die Daten bekommen, die ihn direkt betreffen. Das sind in der Regel neben der Gesamtauswertung nur die Ergebnisse seiner Gruppe.

 Für die Ergebnispräsentation ist es wichtig, dass die Daten sinnvoll verdichtet werden. Reine Zahlenkolonnen zu jedem einzelnen Item sind oft nicht sehr informativ. 

Besser ist es dann, Items zu mitteln, die ähnliche Sachverhalte erfassen oder beispielsweise bei einer Gruppenauswertung nur die Ergebnisse zu präsentieren, bei denen sich die Gruppe vom Gesamtergebnis unterscheidet. Meist ist auch eine graphische Darstellung besser verständlich als Tabellen, in denen nur die Zahlen aneinandergereiht sind.

Neben der Information über die reinen Ergebniszahlen sollten die Mitarbeiter auch darüber informiert werden, was mit diesen Ergebnissen nun passiert. Dies müssen noch nicht konkrete Maßnahmen oder Pläne sein, sondern nur die Information darüber, ob und wie solche Pläne entworfen werden und bis wann mit weiteren Informationen gerechnet werden kann.


Planung von Maßnahmen

 Es ist wichtig, nach einer Mitarbeiterbefragung nicht in blinden Aktionismus zu verfallen und um jeden Preis Veränderungen anzustoßen.  

Zunächst muss eine sorgfältige Analyse der Ergebnisse erfolgen, um abschätzen zu können, in welchen Themengebieten Handlungsbedarf besteht. Dann muss überprüft werden, ob schon vorhandene Prozesse und Aktionen im Unternehmen einen Einfluss auf diese Themengebiete haben und ob dieser Einfluss groß genug ist, das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Falls dann in einem oder mehreren Themengebieten noch zusätzlicher Handlungsbedarf besteht, sollte abgeklärt werden, auf welcher Ebene dies geschehen soll. Diese Entscheidung kann kaum pauschal getroffen werden, sondern hängt von den betroffenen Inhalten ab. Hat sich beispielsweise herausgestellt, dass die Mitarbeiter mit der Ausstattung ihrer Arbeitsplätze unzufrieden sind, ist es vermutlich sinnvoll, auf Abteilungsebene genauere Analysen zu betreiben und Einzelmaßnahmen zu planen. Lautet das Ergebnis allerdings, dass die Mitarbeiter sich über Unternehmensziele nicht im Klaren sind, muss unter Umständen auf der Ebene der Führungskräfte diskutiert werden und eine Aufklärungskampagne gestartet werden.

 Für jede Maßnahme sollte ein Zielzustand definiert werden, damit nachprüfbar ist, wann und ob eine Maßnahme Erfolg hat. 

Auf jeden Fall sollten die Mitarbeiter auch in dieser Stufe mit einbezogen werden. Entweder, indem man sie wo möglich direkt an den Planungsprozessen beteiligt, oder indem man sie regelmäßig über die Fortschritte der Planung informiert.

 Auch die Information darüber, dass in einem bestimmten Gebiet keine Maßnahmen geplant sind, weil dort alles im grünen Bereich ist, oder aber eine bereits laufende Maßnahme auf lange Sicht dort greifen wird, ist wichtig. 

 


Umsetzung der Maßnahmen

Worauf man bei der Umsetzung der Maßnahmen konkret achten muss, ist in großem Maße davon abhängig, was genau geplant ist.

 Generell lässt sich aber sagen, dass man den Fortschritt der Maßnahmen dokumentieren und veröffentlichen sollte.  

 Zudem kann es sinnvoll sein darauf hinzuweisen, dass diese Maßnahme aus der Mitarbeiterbefragung entstanden ist. Dies kann die Akzeptanz der Maßnahme erhöhen und hat gleichzeitig noch einen positiven Effekt auf die Bewertung der Mitarbeiterumfrage selbst. Wenn die Mitarbeiter sehen, dass ihre Meinungen und Einschätzungen ernst genommen werden, werden sie zukünftigen Mitarbeiterbefragungen aufgeschlossen gegenüber stehen.  

Außerdem kann alleine der Bericht über Maßnahmen eine zusätzliche Aktion darstellen, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter und den Umgang untereinander positiv beeinflusst.


Ergebniskontrolle / Benchmarking einer Mitarbeiterbefragung

Für jede geplante Maßnahme muss eine Ergebniskontrolle durchgeführt werden. Wie diese Kontrolle abläuft, hängt vor allem davon ab, welche Ziele für die Maßnahme festgesetzt wurden.

 Oft kann es sinnvoll sein, eine weitere Mitabeiterbefragung als Verlaufskontrolle durchzuführen. Diese muss vom Umfang und Inhalt her nicht mit der ersten Umfrage identisch sein. Es kann ausreichen, zu den problematischen Themengebieten eine Teilstichprobe zu befragen.  

Eine umfassende Vollbefragung sollte je nach Größe des Unternehmens nur alle 1 - 2 Jahre durchgeführt werden. Kürzere Abstände können sinnvoll sein, wenn man bei einer Veränderung vorher und nachher eine Befragung durchführen möchte.

 Allerdings ist dabei zu beachten, dass Mitarbeiter oft eine gewisse Zeit brauchen, um sich an die Veränderung zu gewöhnen und dass positive Effekte manchmal erst mit der Zeit entstehen.   

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